Die Geschichte der Nacktheit in der Kunst

Schon die Fahrt auf Bayerisch Eisenstein zu mag den einen oder anderen Autofahrer in angenehme Schwingung versetzen: Überlebensgroß prangt eine Barbusige auf den Plakaten entlang der Straße, sie weist den Weg zur aktuellen Ausstellung in der Bahnhofsmeile der kleinen Grenzgemeinde. Schlicht „Anna“ hat der Maler und Architekt Gernot Kissel sein freizügiges Motiv genannt – und die Macher der „Kunsträume grenzenlos“ ob seiner kräftigen, farbigen Figürlichkeit wohl dazu angehalten, die Dame zum Eyecatcher der ersten großen Schau nach dem monatelangen Corona-Lockdown zu küren. Mit dem Wortspiel „N-Akt“ übertitelt, bereitet die Galerie mehr als 200 Akt-Darstellungen von 45 Künstlern auf zwei Stockwerken eine Bühne und tritt damit an zu dem Versuch, die nackte Vielfalt der jüngeren Kunstgeschichte in den Griff zu bekommen.


Rezension

Titel Nackt im Wald

Medium: Passauer Neue Presse, Feuilleton, 4. August 2021

Autor*in: Alexandra von Poschinger

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