Dem Maler, Dichter und Grafiker Josef Fruth zum 111. Geburtstag
Die Erde, die die Wurzeln seiner Kunst genährt hatte, fand sich im Bayerischen Wald. Josef Fruth brauchte ihn so dringend wie jeder einzelne Baum dort das Wasser. Keine Akademie hätte dem Maler, Grafiker und Dichter geben können, was er entdeckte, indem er sich in die Natur, in die Waidler, ihre Lebenswelt und ihr Brauchtum verbiss. Im „Woid dahoam“, blühte er auf in seiner einzigartigen Kunst und lebte den Inbegriff kreativer Freiheit. Die Kunst war ihm das fleißige Ausprobieren bildlicher Möglichkeiten, in erster Linie jedoch ein bunter Seelenzustand. Für ihn musste Farbe wohl zweierlei sein: rein und leuchtend. Anlässlich seines 111. Geburtstags im vergangenen Jahr lassen die „Kunsträume grenzenlos“ in Bayerisch Eisenstein die Farben Josef Fruths nun in einer großen Retrospektive erstrahlen. In 130 Bildern verschiedener Techniken, Formate und Motive und einem kleinen Einblick in sein lyrisches Werk läuft der „Wächter über dem Urgrund“, wie Biograf Stefan Rammer den Künstler tituliert, einmal mehr zu seiner ganzen Größe auf – und beeindruckt nachhaltig ob seiner Vielfalt.